Als lernende Organisation gewinnen Unternehmen mehr Zukunftssicherheit, weil sie durch ihre eigene Innovationskraft wachsen. Das benötigte Wissen befindet sich bei den Mitarbeitern, aber auch außerhalb der Organisation. Durch gemeinschaftliches Lernen können sich Potenziale entwickeln. Dazu ist eine Vernetzung der Menschen und ihres Wissens erforderlich.
Die Studie (PDF) „Vernetzte Organisation“ fragt nach: Wie vernetzt sind Organisationen und Unternehmen 2013 und welche Herausforderungen stellen sich zukünftig bei diesem Thema? Sie wurde von der Forschungsgruppe für Kooperationssysteme der Universität der Bundeswehr München gemeinsam mit der Communardo Software GmbH erstellt.
Obwohl nach wie vor die E-Mail im Arbeitsalltag dominiert, etablieren sich eine Vielzahl neuer Systeme zur internen Kommunikation. Dazu gehören (in dieser Reihenfolge) Instant Messenger, Dokumentenmanagementsysteme, Wikis, Social Networks, etc. Diese Systeme sind als technische Befähiger für die vernetzte Unternehmenskommunikation zu sehen und können die E-Mail-Flut reduzieren.
Interessant ist die Sonderrolle der Mittelständler. Denn Unternehmen mit 51 bis 500 Mitarbeitern nutzen Vernetzungssysteme bisher am wenigsten, äußern aber den größten Nutzen, wenn sie die Systeme erst einmal konsequent einsetzen. Insgesamt wird der Einsatz von Kommunikationssystemen bei allen Befragten zunehmen. Vorreiter sind die Großen. Bei 21% von ihnen sind in den internen Social Networks auch bereits Geschäftsanwendungen wie ERP, CAD, etc. integriert. Bei den kleinen wird vor allem die Nutzung von Cloud Services zunehmen.
Welche Herausforderungen mit der vernetzten Organisation verbunden sind, war nicht Inhalt der Studie. Eine vernetzte Organisation kann auch als Enterprise 2.0 bezeichnet werden. Ein Begriff, den der Vordenker Andrew McAfee 2006 prägte. Damit verbunden ist auch ein neuer Ansatz für das moderne Wissensmanagement, das im Wesentlichen folgende Ziele verfolgt:
- Motivation der Mitarbeiter erhöhen
- Kreativität der Mitarbeiter fördern
- Interne und externe Kommunikation verbessern
- Chancen schneller wahrnehmen
- Fehler frühzeitig erkennen und korrigieren
- Schwachstellen rechtzeitig lokalisieren
- Marketing forcieren
- neue Wertschöpfung schaffen
(nach WinVin-Leitfaden http://win-vin.de/)
Nach meiner Erfahrung und der vieler Experten bedeutet die Veränderung zur vernetzten, lernenden Organisation im Kern einen Kulturwandel, der gemeistert werden muss. Prof. Manfred Leisenberg sagt, „nur Unternehmen, die den Kulturwandel beherrschen, haben eine Chance sich durchzusetzen“. Merkmale sind:
- der Wegfall horizontaler und vertikaler Wissensschranken
- die Abschaffung des Machtinstrumentes Wissen
- jeder Mitarbeiter wird zum Kommunikator des Unternehmens
- Privates und Geschäftliches verwebt sich mehr und mehr
- Entscheidungen werden von den Mitarbeitern getroffen, die das größte Fachwissen haben
- Vertrauen ist die Basis, um gut und effizient zusammen zu arbeiten
- Aufbau netzwerkartiger Strukturen und Abbau von Hierarchie